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SPORT Samstag, 3. September 1988 - Seite 9 Tennis-(JS-open: Becker und McEnroe ausgeschieden Si. Nach drei relativ beschaulichen Ta gen kam plötzlich Aufregung über die Offenen Tennis-Meisterschaften der USA. Wie Boris Becker, die Nummer 5 des Grand-SIam-Tumiers, und Pam Shri- ver (4) überstand in der Nacht zum Frei tag auch der Amerikaner John McEnroe die 2. Runde nicht. Der als Nummer 16 gesetzte Amerikaner unterlag dem Aus tralier Mark Woodforde nach beinahe vier Stunden in fünf Sätzen. McEnroe, schon viermal Sieger in Flus- hing Meadow, führte im Spiel zweier Linkshänder mit 2:1 Sätzen, servierte und vollierte aber zunehmend schlechter und kam gegen Woodforde (ATP 36) nach der Niederlage in Toronto zum zweiten mal innerhalb von drei Wochen zu Fall. Noch nie zuvor hatte McEnroe beim US Open einen Fünf-Satz-Kampf verloren. Mit Brad Gilbert (USA/11) scheiterte ein weiterer Gesetzter, er am sonst als Sand platz-Spezialist bekannten Peruaner Jai- me Yzaga. Der Schwede Mats Wilander (Nr.2) musste sich gegen den aus Südafrika stammenden Kevin Curren dreieinhalb Stunden lang abmühen, ehe er im fünften Satz den sechsten Matchball verwertete. Currens Widerstand basierte auf dem gu ten zweiten Aufschlag und präzisen Vol- leys. Wilanders nächster Gegner ist sein Landsmann Mikael Pernfors. Fünf Sätze benötigte auch Andres Gomez gegen den krassen Aussenseiter Shuzo Matsuoka aus Japan. Becker scheiterte an Cahill Boris Becker ist in der zweiten Runde des Tennis US Opens ausgeschieden. Der als Nummer 4 gesetzte Bundesdeutsche unterlag Gstaad-Sieger Darren Cahill klar 3:6, 3:6, 2:6. Beinahe wäre auch Titelverteidiger Ivan Lendl bereits ge strauchelt. Der topgesetzte Tschechoslo wake musste gegen Arnos Mansdorf (Isr) beim 6:2,6:7,6:1,5:7,6:0 über fünf Sätze gehen. Boris Becker wurde zwar durch die Muskelfaser-Entzündung an beiden Füs sen, die ihn vor zwei Wochen auf das Turnier in Toronto hatte verzichten las sen, behindert, er musste sich gar vom ATP-Arzt für kurze Zeit pflegen lassen, aber was Darren Cahill an diesem Tag zeigte, war schlichtweg hervorragend. Der Australier servierte effizienter als Becker, der nur 41 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld brachte, und vor al lem war er auch am Netz kaum zu passie ren. 71 Prozent seiner Angriffe schloss Cahill erfolgreich ab, Becker war dage gen nur etwas mehr als 50 Prozent erfolg reich. Sportliche Mädchen sind kleiner Nationalfonds-Studie über Leistungssport und Wachstumsstörungen (spk) Mädchen, die Hochleistungssport betreiben, sind kleiner als ihre «unsport lichen» Kameradinnen. Zudem setzt bei ihnen die Pubertät später ein. Das geht aus einer Langzeitstudie an einer Riege junger Kunstturnerinnen hervor, die vom Schweizerischen Nationalfonds finanziell unterstützt wird. Die Studie ist in Zusammenarbeit mit Ärzten und der Eidg. Turn- und Sport schule Magglingen entstanden. Die Un tersuchung bezieht sich auf 34 Turnerin nen, die seit dem 7. Lebensjahr zwischen 15 und 25 Wochenstunden trainieren. Die Kontrollgrup'pe besteht aus 19 Schwim merinnen und 25 Mädchen, die ausser in der Schule keinen Sport betreiben. Pubertätsrückstand Aus den Ergebnissen einer ersten Un tersuchungsphase geht hervor, dass die sportlichen Mädchen mit zwölfeinhalb Jahren im Durchschnitt 13 Zentimeter kleiner sind als ihre Kolleginnen. Im sel ben Mass unterscheiden sie sich auch von Schwimmerinnen, welche diesen Lei stungssport massvoll ausüben. Der Grad der Knochenreifung weise zudem einen Rückstand von 18 Monaten auf. Ein beachtlicher Unterschied zwischen den Athletinnen und den beiden anderen Gruppen zeigt sich laut Studie auch an den Daten ihres jeweiligen Menstrua tionsbeginnes. Während die Hälfte der Nichtsportierinnen mit zwölfeinhalb Jah ren ihre Monatsregel hätten, sei das bei keiner einzigen Turnerin der Fall. Bei 75 Prozent fange zu diesem Zeitpunkt die Pubertät gerade erst an. Möglicherweise Vererbung Für die Gründe des Wachstumsrück standes hat die Untersuchung einige An haltspunkte ergeben. So sei die mittlere Körpergrösse bei den Eltern der Sportle rinnen zwischen 4 und 6 Zentimeter klei ner als bei den Nichtsportierinnen. Zu dem hätten zwei Drittel der Mütter der Sportlerinnen ihre erste Regel mit 14 Jah ren oder später gehabt. Es könne sich also um Vererbung handeln. Die Arzte halten allerdings fest, dass die Hälfte der Eltern der Turnerinnen selber auch Sport trieben, während bei den anderen Mäd chen nur ein Viertel der Eltern sportlich aktiv war. TV-SPORT Samstag, 3. September DRS: 22.25 Sportpanorama. Moderation: Martin Masafret. ARD: 10.23 Die Sportrepor

Boris Becker gegen Daren Cahill, US OPEN

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